Pressebericht 2001
Die RUNDSCHAU stellt Gubener 'Diskotheker vor
DJ O. und seine "Tele-Disko"
GUBEN. Lutz Herbrich (Leo) und Olaf Franz feat. DJ O.waren und sind die "Tele-Disko".
Die Zulassung als staatlich geprüfte Schallplattenunterhalter erhielten sie 1980.
1983 bekamen sie eine Sperre wegen Nichteinhaltung der Aufführungsrechte. Die Diskotheker hatten sich nicht daran gehalten, 60 Prozent DDR-Musik und 40 Prozent westliche Musik zu spielen.
Als sie 1986 die Bewertung Oberstufe erhielten, durften sie auch DDR-weit auflegen.
Stammdiskos der beiden DJs waren damals das "Volkshaus" sowie der "Uni"-Keller. In der Görlitzer Gaststätte "Zwei Linden", eine große Diskothek, die damals schon westlichangehaucht war, unterhielten sie die Jugend mit ihrer Musik aus der Konserve.
Manchmal legt DJ O. auch heute noch im "Keller" auf. Zu erleben war er außerdem bei der Bauernolympiade in Atterwasch, und auch für private
Feiern kann man ihn mit seiner Disko buchen. Wer mehr über DJ O. und seine Tele-Disko erfahren möchte, klickt einfach www.djo-guben.de im Internet an.
(ur)
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Hits in der Mitropa -Gaststätte
GUBEN. Heute setzen wir unsere Serie über Gubener Diskotheker fort. Dieses Mal stellen wir die "Traffic-Disko" vor.
Wenn andere mit ihrem Moped durch Guben fuhren, saß Knut Baumgärtner an der da maligen U-Baracke und spielte mit seinem Stern Rekorder die neuesten Hits ab.
Von Jugendlichen angesprochen, ob er denn nicht einmal eine Disko machen möchte, lud er 1977 zu seiner ersten öffentlichen Disko Veranstaltung in die Mitropa-Gaststätte des Bahnhofes
Guben ein. Nach der großen Resonanz legte' er dann bei Schuldiskos auf.
Als Knut Baumgärtner erfuhr, dass das Kreiskabinett für Kulturarbeit Diskotheker sucht und diese sich bei einem Termin in der ehemaligen "Friedensgrenze" vorstellen können, war der junge Mann selbstverständlich mit von, der Partie. Seine Vorstellung gefiel den Anwesenden so gut, dass er einen einjährigen Lehrgang in Forst zum Schallplattenunterhalter absolvierte und die
Einstufung A erhielt. Ab 1983 war er als Diskotheker im "Uni-Keller", in der U-Baracke, im Volkshaus, im Anne-Frank Club, im Frankfurter Hof, in der Gaststätte Obersprucke und in Atterwasch er erleben.
Mit der Wende begann der Konkurrenzkampf unter den Diskothekern. Es musste umgedacht werden, die Beschallungsanlage auf Vordermann gebracht werden.
Aktive Diskotheker mussten eine Reisegewerbeerlaubnis beantragen. Kurz nach der Wende zogen Knut Baumgärtner und sein Techniker Harald Mattick mit ihrer "Traffic-Disko" viele Jugendliche in die Komet-Sporthalle und ins Kulturzentrum Obersprucke. Anfangs waren die Diskotheken in der Komet - Sporthalle nur für die Schüler des Gymnasiums gedacht, aber bald schon wurden dort
Tanzveranstaltungen einmal im Monat für die Öffentlichkeit veranstaltet. Durch die Schließung kultureller Einrichtungen war die "Traffic-Disko" später viel auswärts unterwegs.
Heute kann man Knut Baumgärtner in der "Fabrik" erleben. Jedes Wochenende legt er dort Platten aller Musikrichtungen auf.
Auch für Familienfeiern wie Hochzeiten, Geburtstage und Jugendweihen steht er zur Verfügung. (ur)
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Einsatzbereite" Quasselbude"
Gubens dienstälteste Diskothek wird bald 30 Jahre alt
GUBEN. Als am 1. Mai 1972 das "Universum" seine Pforten öffnete, betätigte sich Kurt Justus zunächst als Ordnungsdienst und teilte Getränke aus an die Gäste. Im September des selben Jahres begann er einen Lehrgang zum Schallplattenunterhalter in Cottbus. Sprecherziehung, Kriminalistik und Musikgestaltung sind nur einige der unterrichteten Fächer.
Seine ersten öffentlichen Auftritte hatte " Kurtchens Quasselbude", wie er sich nun da nannte, im Oktober 1972 im "Frankfurter Hof" und im "Universum". Vom verdienten Geld schaffte er sich Technik für seine Diskothek an. Seine Musik beschaffte er sich vom Radio. Bei der Podiums-Diskothek von "DT 64" nahm er dann die neuesten Hits auf, die er regelmäßig jedes Jahr durch eine Lizenz bezahlte.
Die Vorankündigung zu dieser Sendung schnitt er aus der "Jungen Welt" aus, und alles wurde ordnungsgemäß aufgeklebt und beschriftet, um bei einer Kontrolle alles vorlegen zu können. Aber kontrolliert wurde Kurtchen nie. Schallplatten und Singles bekamen die Diskotheker zu DDR-Zeiten bevorzugt im Plattenladen.
Bis 1978/79 war Kurt Justus "lebendes Inventar", wie er selbst sagt. 1987 erfolgte dann die Prüfung zur Einstufung B.
Nach der Wende legte "Kurtchen", wie ihn viele Gubener nennen, im Jugendklub WK IV, in Tauer, Atterwasch, Grano, Sembten, Schenkendöbern und Grießen auf. Und wenn im Gubener "Volkshaus" wieder irgendeine Diskothek abgesagt hatte, sprang auch dort "Kurtchens Quasselbude" ein. Auch in anderen Tanzgaststätten war en er und sein Techniker Marko Höffler, der von 1986 bis 1992 dabei war, zu erleben, zum Beispiel in der "Freundschaft" und in der Gaststätte "Obersprucke".
Als dienstälteste Diskothek Gubens hat "Kurtchens Quasselbude" heute selten noch Einsätze, obwohl er gerade das sehr bedauert.
Drei Anlagen kann Kurt Justus heute nach Art und Größe der Veranstaltung einsetzen, wobei die größte etwa 1000 Personen beschallen kann. Nachfragen lohnt sich immer bei ihm, meist macht er auch heute noch kurzfristige Termine möglich.
Der 53-Jährige sagt, dass er so lange weitermachen will, wie er kann und ihn die Leute haben wollen.
Kontakt über e-mail: kurtjustus@freenetde. (ur)
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Seit 16 Jahren voll im Trend
Die RUNDSCHAU stellt Gubener Diskotheker vor
GUBEN. Am Freitag, dem 12. Oktober, findet das 2. Gubener Musikantentreffen statt. Neben den Mitgliedern von Tanzformationen und Musikgruppen der Neißestadt, sind dieses Mal auch einstige und noch aktive Diskjockeys mit von der Partie. Die RUNDSCHAU stellt einige der Leute, die für heiße Diskonächte sorgten beziehungsweise sorgen vor.
Diskotheker Rene Röllke und Techniker Lutz Burtchen animierten mit ihrer "Trend-Diskothek" schon vor Jahren in Dörfern rund um Guben, beispielsweise in Atterwasch, in Luckau und Briesnigk junge Leute zum Tanzen. Ihren ersten öffentlichen Auftritt hatten die beiden 1985 im Jugendklub WK IV mit einer vorläufigen Genehmigung. Über ein Jahr lang absolvierten sie einen Lehrgang im Cottbus, wo sie Bühnenverhalten, Ästhetik, also den Knigge für die Bühne, Musikdramaturgie und Konzeptführung erlernten. In der Prüfungskommission saßen damals Leute vom Bezirks- und Kreiskabinett für Kulturarbeit und vom Radio.
Die beiden erhielten zunächst die Einstufung A, die jedes Jahr wiederholt werden musste. 1988 folgte dann Einstufung B, und später wurde die Prüfung der Oberstufe absolviert. Diese befugte die "Trend-Diskothek" zu deutschlandweiten Auftritten.
An eines erinnern sich die beiden Musikfreunde noch genau: Die Anstalt zur Wahrung der Aufführungsrechte
überwachte damals peinlichst genau, dass in einer Disko-Veranstaltung 60 Prozent DDR-Titel und 40 Prozent ausländische Titel gespielt wurden.
Mit der Wende änderte sich einiges. Fast täglich waren die Jungs nun unterwegs. Doch finanzielle Gründe, wie Schließungen von Gaststätten, ließen Termine platzen, und statt wie einst zu 25 wurde man nur noch zu zwei Veranstaltungen eingeladen.Auch heute sind Rene Röllke und Lutz Burtchen noch mit ihrer "Trend Disko" unterwegs. So kann man sie in Vetschau im "Sun Rice", in Forst-Noßdorf, in der Gaststätte "Schefters" in Reichenbach und bei Stadtfesten erleben. (ur
Diskotheken von einst
GUBEN. Einige der damaligen und noch aktiven Diskotheken haben wir in den letzten Wochen vorgestellt. Noch viele andere gab und wird es auch in Zukunft in Guben geben.
Wir nennen hier all jene uns bekannten Diskos, die es zu Vorwendezeiten gab:
"Musikkarusell" – Ekkehard Schulz, Thomas Raake;
"Grammophon" – Gebrüder Griesbach;
"Blitz-Disko" - Olaf Hoffmann, Tino Resdorf;
"Treffpunkt Owenia-Disko"- Udo Richter, Franz Ovens;
"Magnet-Disko" – Harald Galke;
"Record-Disko" – Frank Junkier, Harald Mattek;
"M & M Cooperation" - Matthias Linke, Matthias Matz;
"Satellit-Disko" – Frank Scharkowski;
"Compact-Disko 206" Maik Noack, Frank Pfister.Michael Barfuß; Lutz Materne; Manfred Kubeck; Harald Drogan.
(Bilder gern an meine e-mailadresse dj.of@t-online.de)
Ein Dank für die Beiträge geht an die LR-Guben